Yoga und Rückenschmerzen
Die primäre Motivation zum Besuch eines Yogakurses sind für viele Teilnehmer - Rückenprobleme. Wenn dies auch Ihre Motivation ist, sprechen Sie bitte mit mir. Es kann notwendig sein, den Yogaunterricht individuell anpassen und spezielle Hinweise zu geben. Möglicherweise ist es auch nötig auf die Grenzen des Yogaunterrichts in einer Gruppenstunde hinzuweisen.
Yoga kann bei Rückenschmerzen und als Prävention dieser eine wertvolle Hilfe sein. Es ersetzt aber meiner Meinung nach keine Therapie durch einen Arzt, Heilpraktiker oder Physiotherapeuten.
Zudem wird im Yoga zwar auf den schmerzenden Rücken Rücksicht genommen, aber der Fokus der Übungspraxis wird nicht nur auf den kranken Rücken ausgerichtet. Yoga erreicht in unterschiedlichen asanas und der Verbindung der Übungspraxis mit dem Atem den ganzen Menschen. So können sich möglicherweise auch falsche Fixierungen lösen.
Yoga hilft weil es, insbesondere durch eine konzentrierte, achtsame, in Verbindung mit dem Atem durchgeführte und auf die individuelle Erfahrung ausgerichtete Yogapraxis, einen Wandel auf allen Ebenen möglich macht.
Die medizinische Forschung in den letzten Jahren hat ergeben, dass sich nur ca. 20 bis 30% der Rückenschmerzen einer eindeutigen Ursache zuordnen lassen. Ursachen für spezifische Rückenschmerzen können Tumore, rheumatische und stoffwechselbedingte Erkrankungen und Auswirkungen des Druckes einer beschädigten Bandscheibe auf einen Nerv sein. Ungefähr 70 - 80 % der Rückenbeschwerden lassen sich nicht eindeutig einer Ursache zuordnen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass bei drei Viertel aller Menschen mittleren Alters eine eindeutige Schädigung der Bandscheiben, sowie bei 90% der Untersuchten degenerative Veränderungen der Bandscheiben zu finden waren, die keinerlei Beschwerden verursachten. Hinzu kommt die Erkenntnis, dass auch degenerative Veränderungen an den Wirbelkörpern nicht zwangsläufig zu Rückenschmerzen führen.
Als Ursache von Rückenschmerzen und ihrer Verfestigung können also immer mehrere Gründe zusammentreffen, wie z.B.:
· Allgemeine Alterungsprozesse
· Degenerative Veränderungen an Wirbeln und Bandscheiben
· Gelenkserkrankungen wie Arthritis und Arthrose
· Generische Disposition
· Fehlbelastung und Fehlhaltungen
· Unzureichende Bewegung
· Einseitige Belastungen
· Gestörter Stoffwechsel, gestörte Koordinations- und Reaktionsfähigkeit
· Psychische Faktoren
Zur Verfestigung von Rückenschmerzen können beitragen:
· Mangelnde Bewegung
· Schonverhalten und daraus entstehende Muskelverspannungen
· Angst und Vermeidung
· Depressive Stimmung
· Anhaltende zu große Belastung im privaten und beruflichen Alltag
· Art der Schmerzbewertung und Verarbeitung
· Herausbildung einer umfassenden Störung von Körper und die Psyche
Weiterführende Links:
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